Wie der Vater so der Sohn
Ralf Scherf, Systemberater für Speisenausgabesysteme, arbeitet schon seit mehr als 30 Jahren für die Blanc & Fischer Familienholding. Am 1. Januar ist nun Sohn Lennart, zuständig für den Bereich Automation am Speisenverteilband, in seine Fußstapfen getreten. Im Interview spricht das muntere Duo über seinen Arbeitgeber B.PRO, Automation als Zukunftsstrategie – und die Schwächen des jeweils anderen…
Wenn sich Ralf Scherf und sein Sohn Lennart über ihr Lieblingsthema Catering Solutions austauschen, kommen die beiden richtig in Fahrt. Und das ist ja auch kein Wunder. Ralf Scherfs Spezialgebiet sind Speisenausgabesysteme – 1991 hat der 63-Jährige im Vertrieb in Oberderdingen angefangen und ist bis heute dabeigeblieben. Sohn Lennart studierte die Fachrichtung „Wirtschaftsingenieurswesen Lifecycle-Catering“. Nach Projektgeschäft und Vertrieb bei zwei bekannten Unternehmen aus dem B2B-Großküchenbereich wechselte der 27-Jährige Anfang des Jahres als Systemberater zu B.PRO.
Wie kam es dazu, dass nun sowohl Vater als auch Sohn bei der B.PRO arbeiten?
Ralf: Mit Bernd Rupprecht, Head of Sales & Market Development Catering bei B.PRO, habe ich über meine Nachfolge gesprochen. Im Grunde hat er mich gefragt, wann ich denn in die Grube springe (lacht). Nein, ernsthaft: Er wollte wissen, ob mein Sohn eventuell Interesse hätte, in meine Fußstapfen zu treten. Ich habe erwidert, dass Lennart da, wo er ist, sehr glücklich sei – aber eventuell ließe er sich ja überreden.
Lennart: Herr Rupprecht hat mir die Vision von B.PRO hinsichtlich des Themas Automatisierung geschildert. Und obwohl ich bei meiner damaligen Firma glücklich war, klang es für mich so spannend, dass ich zeitnah gewechselt habe. Denn ich weiß aus meinen Gesprächen mit Endkunden, wie wichtig es ist, anstrengende, repetitive Arbeit zu automatisieren – auch, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Diesen Aspekt mitgestalten zu können, bedeutet für mich zudem eine persönliche Weiterentwicklung. Nun betreue ich unsere Kundinnen und Kunden in der DACH-Region. Eine Aufgabe, die mir sehr viel Spaß macht!
Welche Werte zeichnet B.PRO als Arbeitgeber aus?
Ralf: Ich schätze vor allem das Vertrauen, das man mir bei B.PRO entgegenbringt, denn ich kann sehr selbstständig arbeiten. Und wir haben ein super Team. Ich würde sagen: In den vergangenen 33 Jahren war es zu 96 Prozent gut bei B.PRO. Und der Rest wurde immer von irgendjemandem glattgebügelt (lacht).
Lennart: Wenn man so lange dabei ist, muss es ja im Großen und Ganzen passen! Die positiven Erfahrungen meines Vaters haben mich darin bestärkt, zu B.PRO zu wechseln. Und dieser Eindruck hat sich bestätigt. Das Team hat mich super aufgenommen. Die Geschäftsführung unterstützt das Thema Automation zu 100 Prozent – ein Bereich, der branchenweit noch in den Kinderschuhen steckt. Anders als im üblichen Vertriebsgeschäft habe ich hier die Freiheit, kreativen Input zu geben, der dankend angenommen und umgesetzt wird. Diese Pionierarbeit macht mir Spaß!
Gab es eine Situation, die Ihnen, Ralf, in besonders positiver Erinnerung geblieben ist?
Ralf: Ja, die gab es tatsächlich. Ich hatte das Angebot, im Raum Frankfurt eine eigene Firma zu übernehmen. Der Prozess war auch schon sehr weit gediehen, als ich mit dem damaligen Geschäftsführer Rolf Waldi darüber sprach. Sein erster Satz war: „Sie gehen nirgendwo hin!“ In einem unglaublich offenen Gespräch haben wir verschiedene Maßnahmen erarbeitet, die mich zum Bleiben bewogen haben. Unter anderem hat Herr Waldi meine Frau eingestellt, die dann rund zehn Jahre lang Zeichnungen und Animationen für Speisenausgabesysteme von B.PRO erstellt hat. Das war eine tolle Zeit für uns. Meine Frau konnte aus dem Homeoffice arbeiten, so waren die Kinder optimal betreut. Ich bin Herrn Waldi sehr dankbar gewesen, dass er das so unkonventionell ermöglicht hat. Wir haben heute noch Kontakt.
Ralf, wie bewerten Sie die aktuelle Unternehmensentwicklung aus der Sicht eines „alten Hasen“?
Ralf: Ich bin der Überzeugung, dass B.PRO auf dem richtigen Weg ist. Der Schritt, die Automation voranzutreiben, ist einfach Bombe. Das hat vor uns noch keiner gewagt. Deshalb bin ich auf Lennart auch ein bisschen neidisch, ehrlich gesagt. Er darf in einem Feld tätig sein, in dem sich gerade sehr viel bewegt. Hier wird deutlich, welche Energie in unserem Unternehmen vorhanden ist!
Lennart, wie wurden Sie im Unternehmen aufgenommen? Gab es einen Onboarding-Prozess?
Lennart: Ich wurde sehr herzlich aufgenommen. Ich habe eine Werksführung bekommen und natürlich die Kolleginnen und Kollegen sowie die Organisationsstruktur im Bereich Automation kennengelernt. Der Onboarding-Prozess war strukturiert und man hat gemerkt, dass sich da jemand Gedanken gemacht hat.
Welche spezifischen Fähigkeiten und Kenntnisse bringen Sie in das Unternehmen ein?
Lennart: Da ich sowohl Erfahrung in der Projektarbeit als auch im Vertrieb habe, betrachte ich das Thema Großküche mit einem ganzheitlichen Blick. Ich sehe den Bedarf der Kundinnen und Kunden und das Optimierungspotenzial von Prozessen. Darüber hinaus spielt sicher auch mein Alter eine große Rolle. Ich bin mit den Themen Automatisierung und Digitalisierung aufgewachsen – im Gegensatz zu meinem Vater zum Beispiel. Ich bin froh, wenn er es hinbekommt, sein iPhone zu entsperren. (lacht)
Ralf: Vorsicht mein Lieber!
Lennart, wie sehen Sie Ihre Rolle bei B.PRO in der Zukunft?
Lennart: Ich freue mich, das Thema Automation gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen weiter voranzutreiben, denn ich sehe den Bedarf bei Cateringunternehmen, Kliniken und Co. Dafür gebe ich 100 Prozent!
Gibt es auch Bereiche, in denen Sie zusammenarbeiten werden?
Ralf: Momentan gibt es wenige Schnittstellen – einfach ausgedrückt, ist Lennart eher in der Küche anzutreffen und ich im Gastraum. Aber da B.PRO das Thema Automation ganzheitlich betrachtet, werden wir in Zukunft sicher viele Termine auch gemeinsam bestreiten können.
Beschreiben Sie doch einmal gegenseitig Ihre Stärken und Schwächen.
Lennart: Mein Vater hat viele Stärken, aber vor allem ist er sehr ehrgeizig. Seit ich denken kann, war er immer von Montag bis Freitag unterwegs – die Arbeit für B.PRO ist seine Passion. Er hat sich in diesen mehr als 30 Jahren viel Know-how angeeignet und ein großes Netzwerk aufgebaut. Seine Geschäftspartner wissen seine Expertise und seinen Charakter sehr zu schätzen. Aber: Manchmal muss er einfach ruhiger bleiben. Wenn er bei einem Thema anderer Meinung ist als sein Gegenüber, wird er gerne zum Dickkopf. Ich sag da immer: Aufregen bringt doch nichts außer Falten!
Ralf: Das sieht man bei mir ja auch (lacht)! Wenn ich an Lennarts Stärken denke, kommt mir ein Schlagwort in den Sinn: Empathie – und zwar nicht nur, aber natürlich auch im geschäftlichen Bereich. Es ist unglaublich, wie er mit Kundinnen und Kunden umgeht. Der hat so eine lockere Art, das sehe ich zum Beispiel bei unseren Messeauftritten. Der ist viel ungezwungener als wir alten Hasen, die manchmal einen Stock im Hintern haben. Er ist mein Sohn, deswegen habe ich nichts Negatives über ihn zu sagen. Ich bin einfach sehr stolz darauf, wie er sich im Leben zurechtfindet und was er alles erreicht hat!
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