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Doppelt hält besser

Am Universitätsklinikum Mannheim GmbH hat die B.PRO-Gruppe ein anspruchsvolles Speisenverteil-Projekt realisiert. Im Fokus: zwei Portionierlinien in einer Küche. Dieses Konzept hat überzeugende Vorteile

„Eine Herausforderung war es schon“, räumt Jürgen Somann, Project Coordinator Catering bei der B.PRO-Gruppe, offen ein. Seit 36 Jahren im Unternehmen und längst ein ausgewiesener Experte für Speisenverteilung, übernahm er routiniert die Prozessoptimierung der Portionierung am Universitätsklinikum Mannheim. Es war ein Projekt, das viel Abstimmung erforderte – „doch gerade das hat am meisten Spaß gemacht“, sagt Somann mit einem Lächeln.

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Bis zu 1.500 tablettierte Speisen pro Tag

Im Zuge der Sanierung der Krankenhausküchen-Infrastruktur eröffnete sich die Chance, auch die Speisenverteilung grundlegend neu zu denken. Denn täglich verlassen zwischen 1.200 und 1.500 tablettierte Mahlzeiten im Cook-&-Chill-Verfahren die Großküche – ein komplexer Ablauf, der nur mit einer präzise abgestimmten Logistik reibungslos funktioniert.


Im September 2021 erhielt B.PRO den Zuschlag, das Projekt gemeinsam mit dem Fachhändler Zintel aus Kettenheim umzusetzen. Vorausgegangen war ein intensiver Austausch – auch über die Klinikgrenzen hinaus. „Wir haben in diesem Zusammenhang Referenzprojekte in Bad Cannstatt und Karlsruhe besichtigt“, berichtet Somann. „Solche Einblicke sind enorm hilfreich, um Abläufe anschaulich zu machen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.“

Automatisierungsprozesse sparen Zeit und Kosten

Das Team des Universitätsklinikums Mannheim entschied sich für einen ungewöhnlichen, aber zukunftsweisenden Weg: Im Herbst 2022 ließ es gleich zwei Portionierlinien von B.PRO installieren.


Herzstück war das zwölf Meter lange, umluftgekühlte Speisenverteilband RSPV-UK, ergänzt durch vier niedrige sowie eine hohe Kühlstation. Parallel dazu wurde ein ebenso langes Rundriemenband mit konventioneller Technik aufgebaut – in Kombination mit einer weiteren hohen Kühlstation. Peripheriegeräte wie Teller-, Tablett- und Universalspender rundeten das ganzheitliche Konzept ab.

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Links: Rundriemenband / Rechts: Umluftgekühltes Speisenverteilband

Das Ergebnis: ein effizienter Speisenverteilprozess, der durch gezielte Automatisierung spürbare Zeit- und Kostenersparnisse ermöglicht.


„Die größte Herausforderung bestand in der Koordination der verschiedenen Gewerke“, erklärt Jürgen Somann. Gefragt war eine durchdachte Verzahnung von Kälteleistung und technischer Infrastruktur: Wo wird Wasser zugeführt, wo läuft es ab? Wer trägt in welchem Bereich die Verantwortung? Immer wieder stimmte sich Somann eng mit den Bauherren und dem technischen Ausschuss ab, bis jedes Detail saß. Nach nur zwei Tagen Installationszeit lief das System reibungslos. „Alle waren mit viel Herzblut bei der Sache“, erinnert sich der B.PRO-Experte zufrieden.

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Ein zukunftsfähiges Konzept

Aber warum fiel die Wahl auf das umluftgekühlte Band? Und wieso gab es gleich zwei Portionierlinien? „Das umluftgekühlte Portionierband vereint mehrere Vorteile“, erklärt Jürgen Somann. „Es garantiert die lückenlose Aufrechterhaltung der Kühlkette während der Kalt-Portionierung, ohne den ganzen Raum herunterkühlen zu müssen. Das ist energieeffizient, trägt zum Wohlbefinden der Mitarbeitenden bei und verhindert Erkältungen.“


Das zweite Band erfüllt in Mannheim mehrere Funktionen: Einerseits dient es als zuverlässiges Back-up. Gleichzeitig schafft es die Grundlage dafür, neben dem eigenen Klinikbetrieb auch externe Einrichtungen wie Pflegeheime oder Kindertagesstätten mit Speisen zu versorgen. Darüber hinaus lassen sich darüber spezielle Mahlzeiten, etwa Halal-Speisen, getrennt portionieren. „Es wurden viele zukunftsfähige Nutzungsmöglichkeiten mitgedacht“, betont Somann. Ganz klar: Doppelt hält eben besser!

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